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  • AutorenbildDonato Emilio

Review Omega Speedmaster Professional - bringt man so einen Uhren-Klassiker in die Moderne?



Die legendäre Moonwatch gehört zu den ikonischsten Uhren aller Zeiten. Doch wie schlägt sich die Neuinterpretation der Omega Speedmaster Professional im Review?

Handelt es sich hier um eine gelungene Neuauflage? Oder hätte Omega mehr herausholen können?


Die Box macht Lust auf mehr


Ich werde diese Frage gleich beantworten, doch bevor wir mit dem Review der eigentlichen Uhr beginnen, muss ich erst einmal ein paar Worte über das Packaging verlieren, denn dieses ist schlicht und einfach phänomenal. Die Box der Omega Speedmaster Professional ist kreativ, witzig und passt thematisch perfekt zur Uhr.


Omega versteht es aktuell wie kaum eine andere Luxusuhrenmarke , seine Uhren modern und thematisch passend zu präsentieren. Auch wenn wir die Rolex-Box gerade für ihre Einfallslosigkeit lieben: sowohl der Klassenprimus als auch andere Uhrenmarken dürfen sich bei Omega gerne eine kleine Scheibe abschneiden. Ja, die neue Box ist deutlich kleiner als beim Vorgängermodell, auch beim Inhalt wurde gespart. Trotzdem finde ich die neue Box gelungener als die Alte. Sie ist etwas kompakter und kann so einfacher in die Vitrine untergebracht werden.


Statt schöne, aber unnötige Dinge wie Lupen, Briefbeschwerer oder extrem lange Velcro-Bänder für den Astronautenanzug, spendiert uns Omega eine nützliche Box in der Box. Diese kann zum transportieren der Uhr benutzt werden, macht sich aber auch gut auf dem Wohnzimmer-Sideboard. Weitere Extras sind eine Nasa-Broschüre und ein schwarzes Putztuch. Mir gefällt die Art und Weise, wie Omega ihre Boxen gestaltet. Viel cooler und verspielter als bei der Konkurrenz. Trotzdem wirkt es nicht freiwillig komisch oder als hätte es der Hersteller übertrieben.


Omega Speedmaster Professional Packaging
Das Packaging der Omega Speedmaster Professional ist phänomenal

Kleine Änderungen, große Wirkung


Mit der Box hat Omega also schon mal alles richtig gemacht. Und die Uhr? Auf den ersten Blick scheint sich nicht all zu viel geändert zu haben, es lohnt sich jedoch genauer hinzusehen. Die 42mm Durchmesser wurden zwar beibehalten, doch der Lug To Lug wurde ein klein wenig verkürzt. Mit 47mm Auflagefläche passt die Uhr jetzt noch besser an kleinere Handgelenke als es noch beim Vorgänger der Fall war.


Die Hesalit-Variante hat eine Dicke von 13,58mm, die Variante mit Saphirglas baut mit 13,18mm Dicke nicht ganz so hoch. Die Haptik hat im Vergleich zum Vorgänger einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Die Uhr fühlt sich nun noch hochwertiger an.


Omega Speedmaster Professional Moonwatch
Die Omega Speedmaster Professional am 17 Cm großen Handgelenk

Eine der größten Neuerungen gegenüber dem Vorgänger ist das sogenannte "Step Dial", welches Fans aus älteren Referenzen bekannt ist und nun seine Rückkehr feiert. Diese Erhöhung im Zentrum des Zifferblattes sorgt für Abwechslung und macht die Uhr extrem interessant. Meistens bleibt dieser Effekt eher im Hintergrund, aber spätestens im Sonnenlicht entfacht das "Step-Dial" sein ganzes Potenzial.


Besonders gut gefallen mir die verschiedenen Facetten, die das neue Zifferblatt zeigt. Manchmal ist das Blatt extrem schwarz und scheint fast lackiert zu sein, im nächsten Moment ist es eher gräulich und matt. Auch bei der Tachymeter-Lünette gibt es ein kleines Comeback. Der "dot over ninety" könnte eigentlich als eine belanglose Neuerung angesehen werden, doch Speedmaster-Liebhaber werden diese Hommage an alte Zeiten sehr zu schätzen wissen.


Omega Speedmaster Professional Moonwatch
"Step Dial" und "dot over ninety" feiern bei der neuen Speedy-Referenz ein Comeback

Auch das Stahlarmband orientiert sich wieder mehr an ältere Speedmaster-Referenzen. Das Band scheint sogar ein klein wenig Stretch zu haben, doch der Schein trügt. Dieses sich stark verjüngende Band ist eine absolute Wucht: nicht nur optisch, sondern auch haptisch. Das Band ist extrem bequem und steht der legendären Omega-Ikone hervorragend.


Ein kleines Manko gibt es allerdings bei der Schließe: alle Speedmaster-Fans und Uhrenliebhaber, die sich endlich eine Schnellverstellung gewünscht haben, gehen erneut leer aus. Alle optischen Änderungen die Omega implementiert hat, sind extrem gelungen. Sie machen die Speedmaster zu einer interessanteren, facettenreicheren Uhr, ohne zu sehr ihren Charakter zu verändern. Im Gegenteil: die neue Moonwatch kommt so traditionell daher wie noch nie.


Omega Speedmaster Stahl-Armband und Schließe
Band und Schließe wurden völlig neu designt und sind hervorragend verarbeitet

Die Frage aller Fragen: Hesalit oder Saphir?


Die größte Änderung ist das neue METAS zertifizierte Co-Axial Handaufzugswerk. Dieses bietet eine Gangreserve von 50 Stunden, ist bis zu 15.000 Gauß antimagnetisch und läuft extrem genau. Technisch hat die Neuinterpretation der Moonwatch einiges auf dem Kasten. Bei der Wasserdichtigkeit ist hingegen alles beim alten geblieben, diese beträgt weiterhin nur 50 Meter. Als "Master Chronometer" wurde die neue Speedy allerdings wirklich in 50 Meter tiefes Wasser getaucht und nicht lediglich einem Drucktest unterzogen.


Wer sich für ein Saphirglas-Modell der Moonwatch entscheidet, erhält einen atemberaubenden Blick auf das wunderschöne Werk. Auch ein appliziertes Logo auf dem Zifferblatt und ein teilpoliertes Armband sind Saphirglas-Käufern vorbehalten. Puristen und Weltraumfans werden aber sowieso lieber die Hesalitglas-Variante wählen. Sie ist auch die Variante, die ich persönlich immer wieder kaufen würde.


Omega Speedmaster Professional Hesalitglas
Die Hesalitglas-Variante ist deutlich näher am Original

Das Hesalitglas ist deutlich näher am Original und bietet atemberaubende Effekte sowie Lichtspiele. Die Listenpreise liegen bei 6.600€ für die Hesalitglas-Variante und 7.500€ für die Saphirglas-Variante. Damit ist die Speedmaster Professional deutlich teurer als ihr Vorgänger. Angesichts Ikonen-Status und modernster Technik geht der Preis allerdings in Ordnung, schließlich war die Omega Speedmaster noch nie so gut. Auch wenn die Marktpreise deutlich angezogen haben und die Speedy nach wie vor wertstabil ist: 10 - 15% Rabatt sind beim Konzessionär sicherlich drin.


Und auf der dunklen Seite des Mondes?


Keine Uhr ist perfekt, auch wenn die neue Omega Speedmaster extrem gelungen ist. Objektiv betrachtet sind die fehlende Schnellverstellung der Schließe und die geringe Wasserdichte sicherlich ein Manko; mich persönlich stören diese Dinge aber nicht. Etwas störender ist für mich das etwas zu laute Werk: schaut das Zifferblatt in Deine Richtung, ist das Werk in den ruhigeren Momenten des Alltags deutlich hörbar. Das liegt am Hesalitglas, welches mehr Geräusche durchlässt als das Saphir-Pendant.


Die Uhr ist nicht anfällig für Kratzer. Ich habe es in 4 Monaten nicht geschafft, mir auch nur einen Kratzer in Gehäuse oder Schließe einzufangen. Wenn ich aber die Uhr in die Hand nehme, kollidiert die obere Rückseite des Bandes gerne und schnell mit der Gehäuserückseite. Das Ergebnis sind kleine, feine Kratzer. Die extrem kratzanfällige Rückseite stört mich. Ich trage meine Uhren zwar täglich, mag es aber, wenn sie den Look wie neu haben.


Omega Speedmaster Professional Moonwatch
Die Neuinterpretation der legendären Moonwatch ist ein kleines Meisterwerk

Über diese minimale Schwächen kann ich allerdings hinweg sehen, denn die Neuinterpretation der legendären Moonwatch ist ein kleines Meisterwerk. Die Neuerungen sind wohl dosiert, machen die Uhr aber interessanter und spannender. Die Technik ist hochmodern, Kleinigkeiten wie das "dot over ninety", das neue Band oder das "Step Dial" sind liebevolle Hommagen an alte, glorreiche Zeiten. Genau so bringt man einen Uhren-Klassiker in die Moderne. Es ist eine Liebeserklärung von Omega an ihre legendäre Speedmaster Professional.




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